Stricken für den guten Zweck

Hildesheim, 20. Februar 2025 – Seit 45 Jahren engagiert Schwester M. Benitia Schmidt mit Handarbeiten für den guten Zweck. Heute, mit 85 Jahren, blickt sie auf eine beeindruckende Lebensgeschichte voller Kreativität und Spiritualität zurück. Angefangen hat alles 1977 mit einem Basar, auf dem sie gemeinsam mit anderen Mitschwestern Kuchen und Torten verkaufte, um Projekte in Peru zu unterstützen.

In ihrem Konvent in Salzgitter entdeckte sie schließlich ihre große Leidenschaft für das Stricken. Mit Schwester Isidora schuf sie kunstvolle Handarbeiten: Pullover, Mützen, Schals und sogar kleine Puppen mit selbstgenähter Kleidung. In Liebenburg kamen weitere kreative Werke hinzu. Dort fertigte Schwester Benitia kunstvolle Weihnachtskarten aus recycelten Joghurt- und Buttermilchbechern, deren Deckel sie in funkelnde Sterne und Engel verwandelte. Besonders beliebt war ihre Quittenmarmelade – stets mit einer Locke der Fruchtschale verziert, um die Natürlichkeit der Zutaten sichtbar zu machen.

„Die Leute kamen wie  verrückt“

Die Nachfrage nach den liebevoll gestalteten Produkten aus Schwesternhand war enorm. „Die Leute kamen wie verrückt“, erinnert sich Schwester Benitia. Auch nach ihrem Wechsel ins Vinzenzkrankenhaus Hannover im Jahr 2003 blieb sie ihrer Berufung treu. Sie kümmerte sich um ihre Mitschwestern mit hauswirtschaftlichen Tätigkeiten – und strickte weiter. Besonders für das Sommerfest des Hospiz Luise in Hannover fertigte sie Mützen, Schals und Babyschühchen für die Säuglingsstation des Vinzenzkrankenhauses an. „Wenn ich die Kinder mit meinen Schühchen strampeln sah, das war das Schönste“, erzählt sie gerührt.

Fast 20 Jahre lang war sie ein fester Bestandteil des Sommerfests, bis es ihr schließlich zu anstrengend wurde, selbst am Stand zu stehen. Doch ans Aufhören denkt Schwester Benitia noch lange nicht – stattdessen widmet sie sich nun dem Michaelis Hospiz in Hildesheim. Wer das Hospiz mit einer Spende unterstützt, erhält mit etwas Glück als Dank ein Paar ihrer handgefertigten Socken. „Das ist mein kleiner Beitrag“, sagt Schwester Benitia bescheiden. Sie habe großen Respekt vor der Arbeit der Pflegekräfte im Hospiz, betont sie. Anders als viele ihrer Mitschwestern habe sie nie in der Pflege arbeiten können. „Wenn ich Blut sehe, kippe ich um.“ Umso mehr schätze sie, dass Menschen diese wichtige und zu Zeiten belastende Arbeit leisten könnten.

Vinzentinerinnen als treibende Kraft

Dr. John G. Coughlan, Geschäftsführer des Michaelis Hospizes, bedankt sich herzlich für das Engagement. „Es ist wunderbar, wie die Schwestern uns unterstützen, zu allererst durch den Bau des Michaelis Hospizes. Die Vinzentinerinnen sind schließlich Mitinitiatorinnen und Bauherrinnen mit ihrer Vinzenz Bernward Stiftung. Ganz wichtig ist aber auch, dass die älteren Schwestern sich für die Menschen im Hospiz engagieren und beten. Schwester Benitia bringt mit ihren Socken nicht nur Wärme, sondern auch eine große Herzlichkeit in unser Haus.“

Über das Michaelis Hospiz

Das Michaelis Hospiz wird von der Michaelis Hospiz gGmbH betrieben. Bauherrin des Neubaus sind die Vinzentinerinnen Hildesheim mit ihrer Vinzenz Bernward Stiftung, die auch die Entwicklung von Gut Steuerwald vorantreibt. Gesellschafter der Michaelis Hospiz gGmbH ist ebenfalls die Vinzenz Bernward Stiftung, der Caritasverband für die Diözese Hildesheim, der Caritasverband für Stadt und Landkreis Hildesheim e.V., der evangelisch-lutherische Kirchenkreisverband Hildesheim sowie das St. Bernward Krankenhaus Hildesheim.